Wie immer sind wir im Dezember spät dran, einen Rundreise Urlaub zu buchen. Wir wissen auch gar nicht wohin wir wollen. Die freundliche Dame im Reisebüro schlägt Malaysia vor. Ich bin etwas mißmutig, weil mich Malysia gar nicht interessiert. Nehme aber den Katalog mit nach Hause. Dort schlagen wir den Katalog auf und ein kleiner Orang Utan lacht uns an. Dort wollen wir hin! Nach Borneo um genau zu sein. Zu dem Reisetermin, den wir uns vorstellen, den 5. Januar, gibt es keine deutsch geführte Reise. Nur englisch. Da wir Angst haben, gar keinen Orang Utan zu sehen, buchen wir zwei Rundreisen, einmal Sarawak und einmal Sabah mit dazwischen einem Badeaufenthalt am Strand von Kinabalu. am 5. Januar landen wir in Kuching. Es ist heiß und feucht. Die Regenzeit hat sich verspätet und es ist sehr regnerisch. Die Größe der Reisegruppe hält sich in Grenzen, nämlich wir zwei, dazu ein Fahrer und ein Reiseleiter. Nach einem Eingewöhnungstag machen wir eine Stadtrundfahrt in Kuching, der Katze,benannt von einem Engländer, der damals fragte, wie heißt der Ort, der Dolmetscher sah eine Katze und sagte Kuching.
Es regnet weiter. Auch der Fluß ist gestiegen. wir fahren zum Orang Utang Schutzgebiet nach Semenggoh. Hier lebt der Orang Utang Richie, mit seinem Anhang. Da es so regnet, kommen wenige Orang Utans aus dem Dschungel um sich das Obst zu holen. Außerdem ist derzeit das Fruchtangebot im Dschungel auch reichlich.
Zuerst frißt Richie, danach dürfen erst die Weibchen mit den Jungen ran. Es regnet immer weiter. Wir sind nun auf dem Weg zu einem Langhaus der Iban. Zuerst noch mit dem Mitsubishi Bus, danach mit einem Boot.
Unsere Unterkunft ist ein Langhaus, die Schlafkojen sind mit Vorhängen abgeteilt.
Sehr abenteuerlich. Am Abend findet für uns eine Tanzveranstaltung mit Stammestänzen statt.
Am nächsten Morgen regnet kräftig weiter. Martin schießt mit dem Blasrohr und es findet noch ein Hahnenkampf statt. Danach machen wir uns auf die Rückfahrt. Wir müssen zum Flughafen in Kuching. Aber die Flüße sind über die Ufer getreten. Wir müssen diesen Weg weiter, da es die einzige Straße ist. Hektisch wird mit der Agentur telefoniert. Plötzlich kommen uns wieder Autos entgegen. Die neueste Meldung, hochgelegte Fahrzeuge kommen durch. Unser Beifahrer testet es und meint, wir kommen durch.
Wir haben es geschafft und sind rechtzeitig am Flughafen in Kuching angekommen. Danach erfolgte der Weiterflug nach Miri, wo wir in einem schönen Hotel übernachten.
Wieder wir früh aufstehen, da das Flugzeug in den Mulu Nationalpark wartet. Eine kleine Fokker Maschine. Der Pilot dreht noch eine kleine Ehrenrunde,daß wir den Urwald von oben besichtigen können.
Am Spätnachmittag werden wir von unserem Naturführer abgeholt. Er geht mit nur bis zur Schulter! Mit T-shirt und kurzen Hosen, in Flip-Flops geht er uns stramm voraus. Wir wollen zur Langs Cave, und danach zur Deer Cave, der größten Höhle der Welt. Es sind Tropfsteinhöhlen, die von 3-5 Millionen Fledermäusen bewohnt sind, die bei Anbruch der Dämmerung hinausfliegen um Futter zu suchen. Diese fliegen in Schwärmen von ca. 50-100000 Tieren aus.
Die ganze Nacht regnet es. Was sind wir froh um unsere Regenmäntel. Aber unser kleiner Naturführer kennt keine Angst vor dem Regen. Wie immer gekleidet mit Shirt und kurzer Hose und Flip Flops geht er voraus. Mit einem Langboot fahren wir zu einem Lang
haus. Viele Hunde, Moskitos und ein paar Einheimische, die uns Handarbeiten verkaufen wollen.
Die Fahrt mit dem Boot geht weiter zu den Clearwater Höhlen, die nur mit dem Boot zu erreichen sind. Mehrmals geht es zweihundert Stufen am Stück hinauf und hinunter. Es ist extrem anstrengend. Ingesamt sind es an diesem Vormittag ungefähr 1000 Stufen, die wir bewältigen müssen. Wir sind total geschafft. Am Höhlenausgang serviert uns unser Guide heißen Tee und ein Lunch Paket, Reis mit Hühnchen. Martin bekommt zweimal Hühnchen, ich etwas Reis. Natürlich regnet es wieder. Nach der Rückfahrt mit dem Langboot wechseln wir unsere feuchte Kleidung in der Lodge und danach geht es zum Flughafen. Wir haben am Abend vorher unsere zerweichten und zerfledderten Flugunterlagen mit Hilfe der Kofferaufkleber wieder zusammen geklebt und nun will hier niemand unsere Unterlagen sehen!
Nach einer Zwischenlandung in Miri sind wir in Kota Kinabalu gelandet. Es ist schon dunkel und so suchen wir uns zum Abendessen eine Garküche.
Am nächsten Morgen steht der Ausflug zum Mount Kinabalu an. Wir hoffen, es wird mal ein Tag ohne Regen. Wir fahren mit einem Kleinbus und noch vier anderen deutschen Gästen in den Nationalpark Kinabalu hinauf. Auf der Auffahrt zum Kinabalu fängt es wieder an zu nieseln. Unsere deutschen Begleiter sind Ausrüstungsmäßig nicht ganz geländekonform, wollen aber trotz Flip-Flops und Sandalen weiterhin auf dem Bergweg weiter wandern. Nach kurzer Zeit liegt eine Frau im Schlamm, die andere hat Blutegel an den Füßen. Aber was soll es, uns hat die Wanderung sehr gut gefallen.
Unsere Stadtrundfahrt in Kinabalu machen wir wieder mit unserem Führer allein. Danach bringt uns unser Fahrer zu unserem Badeort in das Beringis Beasch Resort. Hier verbringen wir einige schöne ruhige und erholsame Tage. Das Wetter hat sich auch gebessert und es bleibt trocken.
zum zweiten Teil unsere Reise gehört wieder eine Übernachtung in Kota Kinabalu. Wir machen uns auf, einen Biervorrat zu besorgen. Erst beim zweiten oder dritten Supermarkt werden wir fündig, da dieMuslime überhand nehmen. Eine Besichtigung des Marktes ist obligatorisch.
Nun geht der zweite Teil der Reise los. Wir fahren wieder hinauf ins Kinabalu Massiv. Es ist wieder sonnig. Aber in der Höhe hat es wieder zu nieseln begonnen. Nach dem Mittagessen gehen wir wieder wandern. Als unser Führer hört,welche Wanderungen wir bisher schon unternommen haben, sagt er, er mag es lieber gemütlich.
In der Nacht regnet es wieder heftig. Alles ist feucht. Zum Glück habe ich noch eine Decke verlangt, denn die Nacht ist kalt.Gestern hat uns unser Führer erstaunt angesehen, als ich die Decke verlangt habe, heute gesteht er uns, daß er in der Nacht sehr gefroren hat. Heute wollen wir den Canopy Walk gehen. Unser Führer verzichtet darauf und holt uns hinterher wieder ab.
Danach gehen wir an einem kleinen Bach entlang zu einem Wasserfall. Bevor wir ins Thermalbad kommen muß ich noch in einen Schmetterlingsgarten gehen.
Aber dann sezten wir uns in die heißen Thermalbecken. Mein Lunchpaket ist allerdings nicht sonderlich befriedigend. Nur leeres Toastbrot.
Am Abend gibt es Steam Boat. Es ist chinesisches Fondue, das am Tisch von uns selber zubereitet wird. Da wir so hungrig sind, werfen wir alles in den Topf und fangen an, mühselig die Nudeln und das Gemüse herauszufischen. Das Personal schaut uns eine Weile zu und bringt dann einen Schöpfer.
Am Morgen haben wir Sonnenschein und eine Phantastische Sicht zum Kinabalu. Heute geht die Fahrt nach Sandakan. Am Vormittag besuchen wir die Sabah Teeplantage. Wir werden in der Fabrik herumgeführt und danach wird auf der überdachten Terrasse das Mittagessen serviert.
Auf der Fahrt nach Sandakan ist es mal wieder sonnig. Aber kaum sind wir im Hotel angekommen, regnet es schon wieder.
Am nächsten Morgen geht es auf ein Boot und wir fahren zur Schildkröten Insel, Selingan.
Wir machen uns einen schönen Badetag. Unser Führer schärft uns ein, ja nicht weit hinaus zu schwimmen, da wir sehr nahe an den Philippinischen Hoheits Gewässern sind und die Philippinischen Grenzsoldaten uns sonst festnehmen würden.
Wir werden darauf eingestimmt, daß es eine lange Nacht sein könnte, bis die Schildkröten zur Eiablage kommen. Aber eine Schildkröte meint es gut mit uns und ist schon um 21.Uhr an Land gekommen. Wir dürfen kein Licht machen, um die Schildkröte nicht zu stören. Die Schildkröte gräbt sich ein Loch im Sand und legt dann 52 tennisball große Eier in die Sandkuhle. Wenn sie fertig ist, buddelt sie das Loch mit den Hinterbeinen wieder zu und merkt gar nicht, daß die Ranger die Eier bereits alle eingesammelt haben um sie dann auf einem eingezäunten Areal mitten auf der Insel einzugraben. Dazu wir eine Tafel mit dem Datum der Eiablage aufgestellt, um zu wissen, wann die jungen Schildkröten ausschlüpfen. Die Schildkröte wird vermessen, der Panzer ist über einen Meter lang und fast ebenso breit. Auch hat sie schon eine Markierung, war also schon einmal hier zur Eiablage. Als die Schildkröte wieder im Meer verschwunden ist, können wir junge, eben geschlüpfte Schildkröten zum Meer bringen und ihnen eine gute Reise wünschen.
Bereits um 7. 00 Morgens geht unser Boot wieder zurück nach Sandakan. Vom Hafen geht es nach Sepilok, dem Orang Utan Wieder- eingliederungs und Schutz Park. An der Fütterungsstation ist schon viel Betrieb. Plötzlich kommt von hinten ein kleiner junger Orang Utan heran. Er sieht die vielen Menschen und ist total verängstigt. Aber es kommt schon ein Wärter, an den er sich vertrauensvoll anschmiegt und der ihn dann zur Fütterungsplattform trägt. Aber mit dem Essen klappt es auch noch nicht so recht. Die Bananen die ihm in die Pfote gegeben werden schaut er ganz verwirrt an, bis ihm ein Wärter diese abschält. Auch Milch trinken ist nicht möglich wenn diese durch die Finger läuft. Aber die Wärter schauen schon auf ihn und lassen ihn aus einer Schale trinken. Auch eine Mutter mit Kind turnt herbei. Als die Orang Utans satt sind, kommen die Makaken und sichern sich die Reste.
Am Nachmittag kommen wir am Kinabatang River an. Mit dem Boot machen wir eine Tour auf dem Kinabatang Fluß. Zuerst begrüßt uns eine Großfamilie Makaken. Danach sehen wir Hornbill Vögel beim Nesträubern. Ein kleiner Waran liegt gut getarnt auf einem Ast. Eine große und dicke Schlange liegt über uns eingeringelt auf einem Ast. Plötzlich sehen wir, natürlich auf dem höchsten Baum, einen Orang Utan, der es sich in seinem Schlafnest gemütlich gemacht hat.
Langsam gleitet unser Boot am Ufer entlang und nun sehen wir die Nasenaffen, die sich von Ast zu Ast und von Baum zu Baum schwingen.
Ganz früh am nächsten Morgen geht es mit dem Boot zum Oxbow Lake um Vögel zu beobachten. Wasserhyazinthen schwimmen auf dem See. Makaken lärmen und die Nasenaffen springen wieder von Baum zu Baum. Leider müssen wir wieder zurück in unsere Lodge zum Frückstück. Danach geht es zum Flughafen. Mit etlichen Umstiegen geht es wieder zurück nach Frankfurt.